Herbst

Iris ohne Bärte

Die nobelsten Frühlingsblumen

Iris ohne Bärte

Sumpfiris für den Garten

Bei allen Ratschlägen: Die Natur ist keine mathematische Formel. Sicher wird es möglich sein, die beiden Irisarten, die Wasser an den Füßen lieben, auch in feuchten Gartenböden zu halten – es kommt auf die genauen Bodenverhältnisse an.

Doch die Stammform Iris pseudacorus hat sehr schöne Töchter, die ohne Matsch an den Wurzeln sogar noch wesentlich besser wachsen und blühen. Freilich sollte man sie nicht in schieren sandigen Mergel setzen! Aber an sonnigen Plätzen, wo Phlox, Päonien und Astern gedeihen, werden auch Iris pseudacorus-Abkömmlinge freudig wachsen. An attraktiven attraktiven Sorten herrscht kein Mangel: ‘Sulphur Queen’ etwa blüht in blassestem Cremegelb, das hervorragend zu allen Blautönen steht. ‘Berlin Tiger’ ist eine aufregende Züchtung aus Deutschland mit sattgelben Blüten, die eine dunkle Zeichnung haben. Vielleicht ein Partner zu frühen kleinblumigen Taglilien, Trollblumen oder einfachen Päonien? Es lohnt sich, auch weitere Sorten dieser Art zu testen. Sie blühen im Mai/Juni und werden zwischen 80 und 120 cm hoch.

Elegant und grazil: Wieseniris

Botanisch heißen sie Iris sibirica und werden eingedeutscht auch als „Sibirische Iris“ angeboten. Der Name „Wieseniris“ führt allerdings auf die richtige Spur, was dieAnsprüche dieser Pflanze betrifft: Sie mag am liebsten frischfeuchten Boden. Nicht nass, aber auch nicht trocken – genauso wie die meisten anderen Gartenpflanzen auch. Die Blatthorste derWieseniris sind stets ordentlich und sehen aus wie Ziergras. Im Mai und Juni schimmern die feinen Blüten knapp bis weit über dem Laub in allen erdenklichen Blau-, Violett-,Weiß- und Purpurtönen. Gelbe und rosa Farbschläge kommen auch vor und die Züchter arbeiten an weiteren attraktiven Farben. Die Hängeblätter vieler Iris sibirica haben eine netzartige Zeichnung sehr oft machen sie den besonderen Reiz der Blüten aus.

Iris ? orientalis‘Frigia’ gilt als eine der robustesten der späten Iris-Arten.
Foto:Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin

Derzeit ist es äußerst spannend zu sehen, was sich in dieser Gattung züchterisch tut. Es kommen sehr gute Sorten auf den Markt, deren Blüten breiter und größer werden und die den begehrten Japanischen Iris ähneln. Die Sorte ‘Sultan’s Ruby’ war für mich ein Schlüsselerlebnis dieser ganz neuen Wieseniris: Kompakt wachsend, auffällig und relativ groß blühend in einem bläulichen Purpurton mit auffälligem pfauenaugenartigem Mal. Sie und viele andere dieser neuen Sorten sind wirkliche Kleinode und verdienen einen bevorzugten Gartenplatz. Doch bei aller Begeisterung für die aktuellen Sorten darf man die bewährten Züchtungen nicht vergessen.Was wären unsere Gärten im Frühsommer ohne die funkelnden Blautöne von Iris sibirica ‘Cambridge’, ‘Dreaming Spires’, ‘Cesar’s Brother’ oder ‘Strandperle’? Zart rosé empfiehlt sich die feine, aber sehr vitale ‘Mrs Rowe’, und ‘White Swirl’ ist eine wüchsige weiße Sorte mit gelbem Saftmal (Iris sanguinea ‘Snow Queen’oder ‘Alba’sind ihr übrigens recht ähnlich). Für Freunde ausgefallener Farben dürfte Iris sibirica ‘Butter & Sugar’ sehr interesant sein.

Etwas Besonderes: Pflaumeniris

Viele Irisblüten duften sehr gut die Duftnoten reichen von Honig über Veilchen bis hin zu einer Melange, die an eine parfümierte Seife erinnert. Das nach meinen Begriffen reizvollste Odeur hat aber die Anfang Mai blühende Iris graminea, die Pflaumeniris, deren Duft ihr den Namen gegeben hat. Man denkt beim Schnuppern an den Blüten unweigerlich an eine Schale voller reifer Pflaumen. Ehe man in diesen Genuss kommt, muss man die Blüten allerdings fast suchen. Anders als andere Arten, die stolz ihre Blüten über dem Laub präsentieren, finden sich die violetten feinen Gebilde im dichten Büschel der grasartigen Blätter. Die Pflanze ist recht wuchsfreudig, bleibt aber kompakt und erreicht eine Höhe von ca. 50 cm.Am besten steht sie an höher gelegenen Terrassen, wo man sie besser wahrnimmt als mitten in einem Beet.

Die Krönung zum Schluss: Steppeniris

Hoch aufgeschossen zieren die straffen Blatthorste der Steppeniris (Iris spuria) sonnige, trockene Beete auch ohne die Blüten. Majestätisch ist ihre Höhe – bis zu 150 cm erreichen einige Sorten locker; und sie brauchen auch Platz, denn ausgewachsen können sie etwa einen Quadratmeter einnehmen. Steppeniris sind sehr dauerhaft und schätzen das Umpflanzen nicht besonders. Es dauert auch immer einige Jahre, bis sie sich in voller Schönheit zeigen. In diesem Punkt sind sie etwa den Päonien vergleichbar. Iris spuria blühen später als Bartiris – mitunter hat man sogar noch im Juli Irisblüten im Garten. Ihre Farbskala umfasst Weiß, Gelb, Violettblau sowie gedeckte Messing-, Braun- und Mahagonitöne. Feinste Strichelungen und Saftmale beleben die Färbungen. In guten Gärtnereien hat man die Auswahl aus verschiedenen äußerst gartenwürdigen Sorten neueren und älteren Datums. Sehr nahe den Steppeniris verwandt ist die empfehlenswerte Iris ? orientalis ‘Frigia’, die reinweiß blüht und als sehr robust gilt.

Gemeinsamkeiten

Alle vorgestellten Arten und Sorten wachsen horstartig. Meist haben sie keine so ausgeprägt ausgebildeten Rhizome wie die Bartiris und werden längst nicht so flach gepflanzt wie diese. Sind die Pflanzen zu groß geworden, lassen sie sich in mehrere Stücke teilen. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück mindestens einen Vegetationspunkt hat, aus dem eine neue Pflanze entspringen kann. Die Pflanzzeit liegt im Frühling Frühling oder im frühen Herbst. In lehmigen Böden sollte besser im Frühling gepflanzt werden, um Ausfällen durch einen nassen Herbst und Winter vorzubeugen. Iris sind verhältnismäßig anpassungsfähig, was den Boden betrifft – Hauptsache, sie sind hinreichend reich an Nährstoffen. Extreme Böden müssten aber „entschärft“ werden: also Sandböden mit Kompost und/oder Lehm anreichern, Lehmböden durch Sand und Kompost durchlässiger machen. Alle Iris lieben die Sonne. Das haben sie wohl mit uns gemeinsam.

Andreas Barlage, Portawestfalica

Artikel aus Obst&Garten, mit freundlicher Genehmigung Verlag Ulmer, Stuttgart.

kartoffel neu 2 230Aus Pellkartoffeln
zubereitete Bratkartoffeln
enthalten geringere
Acrylamidwerte als
solche aus rohen Kartoffeln
Fotos: Buchter

Ernährungswissenschaftlich sinnvoll ist es, möglichst naturbelassene, einfach zubereitete Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die der Körper unbelastet umsetzen kann. Die dabei anfallenden Stoffwechselendprodukte, besonders die Säuren, sollten vollständig ausgeschieden werden. Nach Meinung zahlreicher Naturheilkundler ist die Übersäuerung des Organismus häufig die Ursache von Gicht, Rheuma, Nieren- sowie Magen- und Darmkrankheiten. Aber auch Herzerkrankungen und Schlaganfälle werden auf ein gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper zurückgeführt. Der menschliche Körper verarbeitet die Nahrungsmittel sehr unterschiedlich, sodass die Endprodukte der Verdauung sauer oder eher basisch sein können. Beim gesunden Menschen wird die überschüssige Säure schon innerhalb der Zelle, im Gewebe und im Blut durch Mineralstoffe und die Bildung von Salzen neutralisiert. Weist die Ernährung jedoch über lange Zeit einen Säureüberschuss auf, ist der Körper bald überfordert und es kommt zu Entmineralisierung, Ablagerungen von Säuren im Gewebe, zur Eindickung der Gewebeflüssigkeit und zur Ablagerung von Schlacken an Gefäßwänden. Ein derart massiver Säureanstieg im Körper sogar zur Verdickung des Blutes führen und Auslöser für Herzinfarkte und Hirnschläge sein. Die vollständige Ausscheidung der im Stoffwechsel auftretenden Säuren setzt demnach eine basenüberschüssige Kost voraus. Ernährungsphysiologen empfehlen deshalb eindringlich, dass der Anteil säureüberschüssiger Nahrungsmitteln an der täglichen Kost nicht mehr als 20 % betragen sollte. Kartoffeln sind neben anderem Blatt-, Knollen- und Wurzelgemüse sowie Obst stark basenüberschüssig. Im Gegensatz zu Teigwaren, die zur Kategorie der säureüberschüssigen Lebensmittel gehören, helfen Kartoffeln als Beilage oder Hauptgericht, das Säuren-Basen- Gleichgewicht zu optimieren.

Heilmittel Kartoffel

Naturärzte empfehlen ein Glas frisch gepressten Kartoffelsaft morgens nüchtern und vor den Mahlzeiten zur Behandlung von Magengeschwüren, Entzündungen der Magenschleimhäute und zur Linderung von Sodbrennen und Völlegefühl. Durch seine basischen Stoffe wirkt Kartoffelsaft ausgezeichnet bei Rheuma und Arthritis, da die überschüssige Harnsäure gebunden wird. Ein altbewährtes Rezept aus Großmutters Hausapotheke gegen Bauchschmerzen und Halsentzündungen ist die Kartoffelkompresse: Heiße, ungeschälte Pellkartoffeln werden in ein Küchentuch gefüllt, grob zerquetscht und so heiß wie möglich aufgelegt. Auflagen aus roh geraffelten Kartoffeln wirken hervorragend bei schlecht heilenden Wunden und entzündeten Stellen an Muskeln und Knochen. Dazu werden roh geraffelte Kartoffeln mit etwas Milch vermengt und als Brei aufgelegt.

Acrylamid in Kartoffeln

Der krebserregende Stoff Acrylamid entsteht aus dem Eiweißbaustein Asparagin und den Zuckern in der Kartoffel bei Temperaturen über 120 °C, also nur, wenn man Kartoffeln stark anbrät, backt oder frittiert. Man sollte beim Braten oder Frittieren darauf achten, dass die Kartoffeln nicht zu dunkel werden. Bratkartoffeln aus bereits gekochten Kartoffeln enthalten deutlich geringere Acrylamidwerte als solche aus rohen. Darüber hinaus sollten Kartoffeln ordnungsgemäß gelagert gelagert werden, um zu verhindern, dass sie ergrünen. In grünen Teilen der Knolle, die man unbedingt ausschneiden muss, entsteht beim Braten besonders viel Acrylamid B.

Dr. Susanne Martin, Wolfschlugen

Artikel aus Obst&Garten (11/2003), mit freundlicher Genehmigung Verlag Ulmer, Stuttgart.

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