Erbachhofer Mostapfel
Der Arbeitskreis „Obstsorten“ im Verband der Gartenbauvereine Saarland / Rheinland-Pfalz e.V. hat den ´Erbachhofer Mostapfel`, der auch ´Erbachhofer Weinapfel` genannt wird, zur Streuobstsorte des Jahres 2017 für das Verbandsgebiet benannt.
Die genaue Herkunft des ‘Erbachhofer Mostapfel‘ ist nicht bekannt. Seit 1925 wurde die Sorte von der Baumschule Fey in Meckenheim (Rheinland) vermehrt und als Mostapfel angeboten. Die Sorte war wohl als Ersatz für den schorfanfälligen ‘Roten Trierer Weinapfel‘ im Angebot – was auch sein Synonym ‘Verbesserter Trierer‘ erklärt. Die Regionalsorte ist vorwiegend im Saar-Mosel-Raum zu finden, kommt aber gelegentlich auch überregional in Streuobstbeständen vor.
Der ‘Erbachhofer Mostapfel‘ findet in erster Linie als Mostapfel bei der Herstellung von Viez (Apfelwein) und Saft Verwendung. Die Ernte erfolgt etwa Anfang Oktober. Die Früchte sollten rasch verarbeitet werden, da ihr Saftgehalt schnell nachlässt. Die Früchte halten auf dem Lager bis Januar/Februar. Die Frucht ist klein, eiförmig und hat eine typisch dunkelrote Deckfarbe. Der Apfel schmeckt säuerlich, hat kaum eigenes Aroma und ist als Tafelfrucht nicht geeignet.
Der Baum wächst in der Jugend stark, mit steil aufrechten Seitenästen. Die Bäume kommen früh in den Ertrag. Durch den Fruchtbehang neigen sich die Äste leicht nach unten und auf der Oberseite bilden sich neue Triebe. Ein regelmäßiger Erziehungsschnitt ist in den ersten Jahren wichtig, damit sich eine stabile Krone entwickelt. Der ‘Erbachhofer Mostapfel‘ hat im Alter eine mittelgroße, hochkugelige Krone, die – um Kleinfrüchtigkeit und Astbruch zu vermeiden – regelmäßig geschnitten werden muss.
Gegenüber Schorf und Obstbaumkrebs ist die Sorte robust, lediglich für Mehltau ist sie leicht anfällig. Ihre Boden- und Standortansprüche sind gering, nur tonige Standorte sollten gemieden werden. Die Blüte zeigt sich mittelfrüh und ist robust gegen Witterungseinflüsse. ‘Erbachhofer Mostapfel‘ ist breit anbaubar.
Fotos: Monika Lambert-Debong